Großes Projekt
Johanna Lentes
Betreuer
Prof. Ingo Krapf
Projekttyp
Großes Projekt II, Fachrichtung Innenarchitektur
Wintersemester 2019/20
Als fiktive Aufgabe begibt sich ein mittelständisches Unternehmen in der Getränkebranche auf die Suche nach einem Innenarchitekturbüro mit dem Ziel, neue und zeitgemäße Büroräume zu bekommen. Das Getränkeunternehmen hat sich im Jahr 1972 ein dreigeschossiges Verwaltungsgebäude bauen lassen, das direkt neben den Produktionshallen turmartig weit zu erkennen ist. Die Innenräume sind seit der Erstausstattung nur in kleinen Bereichen verändert worden. Nun sollen Erkenntnisse aus aktuellen Arbeitswelten die Büroräume erneuern. Der Fokus bei diesem Entwurfsprojekt liegt auf der zeitgemäßen Nutzbarmachung eines in die Jahre gekommenen Gebäudes mit bereits vorhandenen und erweiterten Funktionen. Die Aufgabe sieht die innenarchitektonische Erarbeitung mit allen dazugehörigen funktionalen Anforderungen entsprechend den vorliegenden Unterlagen vor. Dabei steht der Entwurf von Möbeln, Leuchten und Ausstattungsgenständen im Zentrum der Arbeit. Die Entwurfsaufgabe orientiert sich vorrangig an der Entwicklung von Mobiliar für Office und Objekt. Die Möglichkeit der räumlichen Überprüfung soll planerisch Inhalt der Aufgabe werden. Eine dem Gebäude und dessen Geschichte würdige und attraktive innenarchitektonische Gestaltung wird erwartet. Die barrierefreie Erschließung und die Beachtung von baulichem Brandschutz sind selbstverständlich. Die bisherige Nutzung des Gebäudes darf bei der Entwurfsentwicklung verändert, jedoch nicht strukturell ersetzt oder ausgetauscht werden.
Bislang finden sich im EG der Empfang, eine Lobby, ein Backoffice und zentrale Bereiche sowie der Innendienst. Im 1. OG sind Arbeitsplätze für Buchhaltung und Personalabteilung. Im 2. OG befindet sich die Abteilung für Marketing und ein Design Studio. Das 3. OG nutzt die Geschäftsleitung mit drei separaten Büros und Konferenzräumen. Weiterhin sind dort ein Vortragsraum und ein Firmenmuseum untergebracht. Wir wollen diese Aufgabe zum Anlass nehmen, uns konzeptionell mit den typischen Merkmalen von Arbeit, Lebensqualität und Firmenbotschaft auseinander zu setzen. Wie unterstützt oder ermöglicht ein neues Gestaltungskonzept den Innenraum und die Arbeitsbedingungen? Wie schaffen Möbel eine strukturelle Verbesserung? Welche raumbildenden Veränderungen sind sowohl möglich als auch gebäudetypologisch zulässig? Welche Mittel von Kommunikation, sozialem Miteinander und Identifikation sind klassisch? Welche weisen in die Zukunft? Aus der Analyse dieser und weitergehenden Fragestellungen ergeben sich verschiedene Gestaltungskonzepte, die räumlich, formal, konstruktiv und materiell erfolgreich ausbalanciert und in eine spannungsvolle raumbildende Komposition aus Möbel, Licht, Akustik und funktionalen Abläufen umgesetzt werden müssen. Die entwurfliche und planerische Leistung soll Themen von Raum, Licht, Konstruktion, Detail, technischem Ausbau, Material- und Farbeinsatz in erschöpfendem Umfang kombinieren.
Das Konzept beruht auf dem Aussehen einer Mate Pflanze. Der Mate Strauch ist eine Grünpflanze mittlerer Größe mit zierlichen roten Beeren. Für die Herstellung des Mate Tees werden ganze Äste, vorzugsweise zweijährige, abgeschlagen, getrocknet und zerkleinert.
Zu Beginn des Entwurfsprozesses habe ich mir Statistiken über Arbeits- und Berufswelt angeguckt und ausgewertet. Außerdem habe ich Normen über Arbeitsplätze und Bürolandschaften im Raumpiloten recharchiert, die Ergebnisse dieser Recherchen sind in meiner Grundlagenmappe zu finden. Im nächsten Schritt habe ich mich den Fakten des Gebäudes gewitmet. Besonders der verteilung der Abteilungen und Nutzungsbereiche.
Die Abteilungen habe ich nach ihrem Aufgabenfeld und der Zusammenarbeit untereinander angeordnet, so ist das Designstudio zum Beispiel in das oberste Stockwerk gewandert, wo es sich mit den Chefs ein Stockwerk teilt.
Wärend das erste und zweite Obergeschoss reine Arbeitsgeschosse sind, die lediglich mit jeweils einem Kopierraum sowie WCs ausgestattet sind. Sind das Erdgeschoss sowie das dritte Obergeschoss vielfälltig genutzte Stockwerke, hier findet Präsentation, Versorgung und Komunikation statt.
Die Möbel greifen die organische Formsprache des Konzepts auf. Sie sind aus schwungvollen intuitiven Formen. Wie hier beispielhaft eine Draufsicht auf das im Eingangsbereich stehende, fließende Sofamöbel. Dieses bietet Raum zu sitzen sowie zum verstauen.
In den Arbeitsräumen sitzen alle Mitarbeiter einer Abteilung zusammen. Jeder Mitarbeiter hat eine Arbeitsbox, die aus einem Schreibtisch, einem schränkschen, einem Schreibtischstuhl und zwei Sichtschutzen, die auch zum Schallschutz dienen. So haben alle Angestellten ihre eigen emütliche Insel. Die Zusammengehörigkeit einer Abteilung wird durch die Farbigkeit des Teppischs unter ihren Tischen gezeigt. Durch mit Stoff bezogene Stellwände mit einem Meter und Zehn Zentimeter Höhe wird den Mitarbeitern privatsphäre gegeben. Sie dienen gleichzeitig zum Schallschutz.
(Text der Verfasserin)
Sie verlassen die offizielle Website der Hochschule Trier