Am 11. Mai 2012 fand das zweite Trierer Holzbaugespräch, veranstaltet vom Lehr- und Forschungsgebiet Holz der FH Trier, sowie der HWK Trier und dem Landesbeirat Holz Rheinland-Pfalz statt. Unter Teilnahme von knapp einhundert Zuhörern aus Rheinland-Pfalz, Luxemburg und Belgien konnte den größtenteils aus Fachpublikum bestehenden Gästen ein anspruchsvolles Programm präsentiert werden.
Nach Grußworten des Vizepräsidenten der FH Trier, Prof. Dr. Norbert Kuhn, des Wirtschaftsdezernenten der Stadt Trier, Thomas Egger, sowie dem Hauptgeschäftsführer der HWK Trier, Dr. Manfred Bitter, begannen die Fachvorträge.
Den Auftakt machte die Gewinnerin des deutschen Holzbaupreises 2011, die Architektin Angela Fritsch aus Darmstadt, sie berichtete über Ausführung und Details ihrer ausgezeichneten Projekte. Nach einem Vortrag über bauphysikalischen Herausforderungen zum Schallschutz im Holzbau von Herrn Dipl.-Ing. Axel Bettendorf von der HWK Trier, folgte der Vortrag des Lehrstuhlinhabers Prof. Dr. Wieland Becker. Professor Becker gab zunächst eine Übersicht über die Aktivitäten des Lehr- und Forschungsgebietes Holz seit seiner Gründung im Jahr 2010. Weiterhin konnte er ein Gerät zur zerstörungsfreien Prüfung sowohl für stehendes Holz (Stammquerschnitte im Wald), als auch Schnittholz, sowie für eingebaute Querschnitte in der Sanierung vorstellen. Damit wird auch Kommunen und Unternehmen in der Region die Möglichkeit gegeben, im Bedarfsfall derartige Leistungen bei der FH Trier anzufordern. Die Arbeiten des Forschungskooperationspartners FH Mainz wurden im Anschluss vorgestellt. Hier konnte ein Absolvent des Fachbereichs Ingenieurholzbau und Baukonstruktion von Prof. Kay-Uwe Schober,BA-eng. Michael Drass, über neue Aspekte eingeleimter Stahlstäbe im Ingenieurholzbau berichten. Am Nachmittag wurde die Veranstaltung durch einen Vortrag zur Konstruktion und Berechnung historischer Dachstühle von Dipl.-Ing. Andreas Meisel fortgesetzt. Der Referent, der heute in einem Hamburger Prüfstatikbüro arbeitet, konnte hier seine Forschungen am Holzbauinstitut der TU Graz vorstellen. Der neu an die FH Trier berufene Lehrstuhlinhaber für digitales Entwerfen und Konstruieren, Professor Martin Schroth präsentierte in seinem Referat die Möglichkeiten des digitalen Entwerfen, Konstruieren und Fertigen. Dieser Prozess, ohne welchen heute Bauten wie z.B. das Centre Pompidou in Metz gar nicht realisierbar sind, bildet einen weiteren Schwerpunkt des Lehr- und Forschungsgebietes Holz der FH Trier. Dabei sollen durch die Zusammenarbeit zwischen den Professoren Becker und Schroth neue Akzente gesetzt werden. Über hervorragende Architektur in Holz- und Holzmischbauweisen berichtete Matthias Hettinger von Holzbau Steffen in Grevenmacher,Luxemburg. Die Firma Holzbau Steffen verfügt seit Jahren über hervorragende Kompetenz und Innovationsfreude, um an der Entstehung dieser qualitätvollen Entwicklung mitzuwirken.
Der Abschlussvortrag, präsentiert durch zwei Studierende des Fachbereichs Mode der FH Trier, zeigte den Teilnehmern einige völlig neue Anwendungsgebiete von Faserwerkstoffen zur Herstellung attraktiver und zeitgemäßer Textilien. Insbesondere die Verwendung von Buchenholz als Ausgangsmaterial von textilen Fasern bildete einen hochinteressanten Abschlußakzent des zweiten Trierer Holzbaugespräches.
Die Veranstaltung, die von der Architektenkammer Rheinland-Pfalz und auch von der Ingenieurkammer Rheinland-Pfalz als Fortbildungsveranstaltung anerkannt ist, wird in den kommenden Jahren fortgesetzt.
Informationen zu Forschungsaktivitäten und zerstörungsfreier Festigkeitsprüfung von Holz erteilt das Sekretariat des Lehr- und Forschungsgebietes Holz der FH Trier, Frau M. Schwarz unter der Rufnummer 0651-8103 289, bzw. Mandy.Schwarz@fh-trier.de.
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