Schätzungen zufolge landet pro Minute eine Lastwagenladung Plastik im Meer, im Jahr sind das insgesamt 4,8 bis 12,7 Millionen Tonnen. Plastikvermeidung ist das Thema der Stunde; für den Klima- und Umweltschutz gehen jede Woche Tausende Jugendlicher in Deutschland auf die Straße – Tatsache ist aber auch: Jugendliche und junge Erwachsene im Alter zwischen 14 und 30 Jahren gehören zur größten Littering-Gruppe, also den Menschen, die am meisten Müll achtlos in die Umwelt wegwerfen – so eine Studie des Verbands kommunaler Unternehmen aus 2018. Das Mainzer Umweltministerium rief deshalb 2020 einen Wettbewerb für innovative Ideen zur Müllvermeidung aus.
Umweltpädagogisches Spielkonzept fördert kritische Auseinandersetzung mit dem eigenen Konsumverhalten
Die Idee zum Spiel entstand in einem Kursprojekt von Prof. Christopher Ledwig. Till Müller, Student im gemeinsamen Master der Fachrichtungen Kommunikationsdesign und Intermedia Design, entwickelte das Konzept, weitere Studierende aus insgesamt drei verschiedenen Studiengängen schlossen sich dem interdisziplinären Projekt an. Dieser fächerübergreifende Verbund zeigt das große und wachsende Interesse junger Menschen, einen Beitrag zur Verbesserung der Klimasituation unseres Planeten zu leisten. Bei der Umsetzung wurden sie dabei von einem ebenfalls fächerübergreifenden Professorenteam betreut: Christopher Ledwig (Lehrgebiet Kommunikationsdesign in den digitalen Medien) und Andreas Hogan (Lehrgebiet Typografie) aus der Fachrichtung Kommunikationsdesign sowie Linda Breitlauch aus der Fachrichtung Intermedia Design (Lehrgebiet Games, 3D).
Das am Campus Gestaltung entwickelte Spiel „Essence – Virtual Reality Experience“ zeigt ein fiktionales Zukunftsszeniaro: Die durch den Menschen verursachte Verschmutzung des Planeten Erde äußert sich durch immer extremere Klimaphänomene und einen Anstieg des Meeresspiegels. Der Mensch hat es offenbar nicht geschafft, die Erderwärmung zu stoppen. Somit sind nun 100% der Erdoberfläche mit Wasser bedeckt. Der Spieler schlüpft mittels einer Virtual-Reality-Brille in die Rolle eines Wissenschaftlers, der im Meer taucht und Fremdkörper aus dem Wasser fischt, scannt und so Informationen über das Material erhält. Durch ein nahezu realistisches Aussehen der Plastikverpackungen in Ergänzung mit realen Fakten, wie zum Beispiel der biologischen Abbaubarkeit, soll der Anwender dazu angeregt werden, sich kritisch mit seinem eigenen Konsumverhalten auseinanderzusetzen. „Eure ideenreichen Wettbewerbsbeiträge helfen uns, mithilfe digitaler Medien junge Menschen für das Thema Plastikmüll zu sensibilisieren und zu motivieren, sich aktiv für unsere Umwelt und für unsere Zukunft einzusetzen“, lobte Höfken die Gewinnerteams.
Das Spiel ist als Prototyp auf youtube erlebbar: https://www.youtube.com/watch?v=2zShfJH6T6k
Ein Video der Preisverleihung kann auf der Facebook-Seite des Umweltministeriums Rheinland-Pfalz angesehen werden: https://www.facebook.com/watch/?v=842358459971771
Interessierte Förderer, die dieses zukunftweisende Projekt unterstützen möchten, können sich gerne an das Dekanat des Campus Gestaltung wenden.
Das studentische Team der Spielentwicklung:
Till Müller (B.A.), Konzept/Idee, Game Designer, Lead Artist
Amin El Gafarawi (B.A.), User Experience/User Interface Designer, Kommunikationsdesigner
Yannik Hupfer (B.Sc.), Programmierer, Technical Artist
Frederic Joedicke (B.A.), Game Designer, 3D-Artist
Betreuende ProfessorInnen:
Prof. Christopher Ledwig, Kommunikationsdesign in den digitalen Medien
Prof. Andreas Hogan, Typografie
Prof. Linda Breitlauch, Games und 3D
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